Zum Dipol-Elektron
von
G.W. Bruhn, Technische Universität Darmstadt
Die Tatsache, dass es zwar elektrische Elementarladungen, nicht aber das magnetische Gegenstück, magnetische Monopole, gibt, hat immer wieder zu Versuchen geführt, diese Asymmetrie zu beheben. K. Meyl macht z.B. in [1], S.7, und [2], S.42 ff., insbesondere Gleichung (7), einen sehr radikalen Vorschlag über die Struktur von Elektron und Positron, dessen Konsequenzen unten untersucht werden sollen.
Im Begleit-Text heißt es:
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In [1] und [2] wird die abgebildete Ladungsverteilung bei Elektron und Positron zur Grundlage weitreichender Schlussfolgerungen über die Materie überhaupt gemacht.
Wir wollen bei dem oben beschriebenen Konstrukt von einem "Kugeldipol" sprechen. Nach einem bekannten Satz der Potentialtheorie (s. [3] oder [4]) wäre der Kugeldipol im Raum außerhalb der Ladungskugel feldfrei : E = 0. Auch jede Ansammlung von Kugeldipolen wäre im Raum außerhalb der einzelnen Kugeldipole feldfrei.
Das
Kugeldipol-Elektron widerspricht damit elementaren Erkenntnissen der
Experimentalphysik über das Elektron (Coulomb-Gesetz).
Zusatzbemerkung Auch bei ungleichmäßiger Verteilung der
Ladung L auf der Kugeloberfläche könnte man das reale und das
Dipol-Elektron experimentell sehr deutlich voneinander unterscheiden: Allgemein
klingt ein Dipolfeld für große r =|x| proportional zu r-3 ab, das Feld
eines Monopols dagegen nur proportional zu r-2 . D.h. bei
Verdopplung des Abstandes r =|x| würde man beim Monopol eine Abnahme der
Feldstärke auf ein Viertel, beim Dipol dagegen auf ein Achtel beobachten. Es
ist aber experimentell erwiesen, dass die elektrischen Felder geladener Materie wie r-2 abklingen, was
bei Dipolstruktur der Ladungsträger nicht möglich wäre.
Konsequenzen Wenn man alle positiven und negativen Ladungsträger durch Kugel-Dipole
ersetzt, zieht das nach sich, dass auch keine
"Raumladungen" (das sind "verschmierte" Einzel-Ladungen in großer
Zahl) mehr existieren können, denn die entstehen durch Anwesenheit oder
Wegnahme ("Löcher") von Ladungsträgern. Die Kugeldipol-Hypothese
würde zwingend ρ = div D = 0 für Raumladungen ergeben. Wegen j =ρv müsste ferner
unter der Kugeldipol-Hypothese auch immer j = 0 gelten.
Damit wird das Konstrukt von Kugeldipolen als realen Ladungsträgern auch durch
die Existenz von elektrischen Stromdichten widerlegt.
[1] K. Meyl, Potentialwirbel Bd.2, Indel-Verlag 1992
[2] K. Meyl, Elektromagnetische Umweltverträglichkeit Teil 1, 2. Auflage, Indel-Verlag 1997
[3] E. Martensen, Potentialtheorie, Teubner 1968, S.28 f.
[4] G. W. Bruhn, Preisausschreiben zum
Dipol-Elektron
http://www2.mathematik.tu-darmstadt.de/~bruhn/PREIS.HTM