von Gerhard W. Bruhn, TU Darmstadt
http://www2.mathematik.tu-darmstadt.de/~bruhn/Rothdach-Diskussion.htm
Beiträge von Dr. Rothdach sind durch Kursivschrift gekennzeichnet.
Rothdach: GWUP-Mitglied Prof. G. Bruhn, der
vorgibt, etwas davon zu verstehen, verwendet einen eigenen Ansatz, der mit dem,
den er kritisieren will, nichts zu tun hat, und kommt folglich zu anderen
Ergebnissen, aus denen er den Schluß zieht, die Rechnung von Prof. Meyl sei
fehlerhaft. Anders ausgedrückt: Er verändert Formeln von Meyl und beweist dann,
dass die veränderten Formeln falsch sind.
Bruhn: Dass ich nur unveränderte Meyl-Formeln zu Grunde lege, lässt sich mit
zahlreichen Beispielen belegen. Ich lasse es bei drei Beispielen bewenden, deren
jedes für die Meylschen „Skalarwellen“ fatal und final ist:
Beispiel
1 (aus COMED 04/2003,
S.6-7): Sind die dort gezeigten Formeln
(1) E
= v × B = μv × H, (2) H
= – v × D = εv × E,
vielleicht keine Original-Meyl-Formeln? Dann schauen Sie mal in EMUV 3, S.112, Gln.
(27.3-4) nach. Aus diesen „Transformationsgleichungen“ Meyls folgt mit
elementarer Vektorrechung, dass E und H beide senkrecht zu
der Fortpflanzungsgeschwindigkeit v der Skalarwelle sein müssen. Aber
Meyl definiert eine elektrische Skalarwelle durch E parallel zu v.
Für die magnetische Skalarwelle ist nach Meyl H parallel zu v.
Ersichtlich aus den Original-Meyl-Bildern Tafel 21.10 B und Tafel
21.11 A auf S.20 und S.22 in EMUV 3. Ein offensichtlicher Widerspruch!
Was hätte ich da verändert oder
hinzugefügt?
Beispiel
2: Ich habe beanstandet,
dass die Gleichungen (1), (2), Original Meyl EMUV 3, S.112, Gln. (27.3-4),
nicht allgemeingültig sind, weil sie z.B. das Superpositionsprinzip
elektromagnetischer Wellen (die additive Überlagerung zweier Lösungen ist
wieder eine Lösung) nicht erfüllen: Die Summe einer links- und einer
rechtläufigen ebenen Sinus-Welle gleicher Amplitude und Frequenz, das ist eine stehende Welle,
kann die Meylschen Original-Gleichungen (1), (2) nicht erfüllen, egal wie man v
da wählt. Die Meylschen Original-Gleichungen (1), (2) sind bereits für stehende
ebene Wellen falsch. Wie können aus falschen Grundgleichungen die richtigen
Maxwell-Gleichungen hergeleitet werden? Dass Meyl das beabsichtigt, glaube ich
schon, nur mit falschen mathematischen Regeln (s. Meyls verschiedene
Original-„Kettenregeln“, falsch oder nicht anwendbar) geht das eben nicht!
Beispiel
3: Nehmen wir Meyls (nicht
meine!) Fundamentale Feldgleichung in der Form (27.26) aus Meyls Buch EMUV 3,
S.118. Die habe ich konfrontiert mit Meyls Skalarwellenbedingung
(21.4) rot
E = 0,
aus dem
Abschnitt „Herleitung der Skalarwelle“ desselben Buches. Gegen die kann man
auch nichts haben, weil Original-Meyl. Man stellt eben die Frage nach möglichen
Skalarwellen. Die Antwort ist, wie mehrfach vorgerechnet, negativ. Es gibt
keine sich fortbewegenden Skalarwellen. Wenn Sie was gegen meine kurze Rechnung
dazu haben: Die hätte Herr Meyl, weil
elementar, mühelos auch selbst ausführen können, dann wäre ihm selbst (und
nicht nur seinen Kritikern) die Erkenntnis gekommen, dass es keine
„Skalarwellen“ geben kann.
Rothdach:
Es handelt sich genauso um das GWUP-typische
polemische Strickmuster, diesmal nur in mathematischen Formeln versteckt.
Bruhn: Das Strickmuster, pardon, stammt von Ihrem Schützling Meyl. Oder meinen Sie
mit „polemisch“, dass ich mir erlaubt habe, Meyls Ansatz zu Ende zu führen?
Rothdach:
Wenn Herrn Prof. Bruhn nichts
mehr einfällt, dann behauptet er frech (DGEIM-Symposion 2003), Herr Meyl würde
die Maxwell-Theorie ablehnen, obwohl er genau weiß, dass dieser ganz im
Gegenteil bemüht ist, die Maxwell-Gleichungen herzuleiten, was ein sehr
ehrenwertes Ziel ist.
Bruhn: Viel Feind, viel Ehr'? Warum Meyls ehrenwerte Bemühungen aber nicht zum Ziel führen können, habe ich
oben durch die drei Beispiele belegt.
Auch die Gleichung rot E = 0 gehört
nicht gerade zu den Maxwell-Gleichungen, steht aber bei Meyl EMUV 3 S.6 (21.4).
Rothdach:
Wie inzwischen offen gelegt ist,
hat Bruhn unter dem Pseudonym Prof. Dr. Ernest Gullible (angeblich
Angehöriger der TU Darmstadt) noch vor kurzem Web-Pamphlete gegen Meyl
veröffentlicht. Man fragt sich, was einen Wissenschaftler, der sich selbst als
seriös einschätzt, dazu bewegt, unter Pseudonym aufzutreten.....
Bruhn: Also, gegen Gullible dürften Sie eigentlich nichts haben, der hat in meinen Schriften immer - wie der Name schon sagt - die Rolle des unkritisch Gutgläubigen gespielt (mein alter ego sozusagen), zum ersten Mal in der Geschichte von Sanjay Amin’s Entropie-Motors, die Sie sich über
http://wwwbib.mathematik.tu-darmstadt.de/Math-Net/Preprints/Listen/shadow/pp2061.html
als PS-File herunterladen können. Gullible glaubte bis zuletzt an die OverUnity-Fähigkeiten des Entropie-Motors, obwohl sein Erfinder S. Amin nach Verlust von 5 Millionen Dollar (seiner Geldgeber - versteht sich) jetzt einer weniger einfallsreichen Tätigkeit nachgeht. Neu ist mir allerdings, dass Gullible inzwischen sogar Professor ist. Woher haben Sie das?
Wussten Sie übrigens, dass I h r Klient inzwischen sogar "Professor at the University of Berlin" ist?
Ja, Sie haben recht, man glaubt es nicht. Aber schauen Sie sich mal die Seite 2 dieses Schriftstücks an:
http://users.erols.com/iri/ScheduleTeslaConfer.PDF
Rothdach: Immer noch unbeantwortet ist
meine schon in CoMed Anfang des Jahres 2003 an Bruhn gestellte Frage, wie er
sich eigentlich das Zustandekommen von Überlichtgeschwindigkeiten vorstellt,
nachdem er selbst in seitenlangen Formeln beweist, dass es so etwas auf keinen
Fall geben könne.
Bruhn: Also eigentlich bin ich ja nun nicht Ihr Briefkasten-Onkel, der Ihnen
auf jede Frage eine Antwort geben müsste, die Sie sich ja vielleicht auch
selbst aus dem Internet oder den Bibliotheken holen können. Ich erinnere nur an
Ihre „großartige“ Quaternionen-Anfrage, wo Sie sich auch selbst hätten
informieren können.
Rothdach: Sind schon aus der Großen
Magellan’schen Wolke im Zusammenhang mit einer Supernova superluminare
Geschwindigkeiten bekannt geworden, müßte man spätestens seit Nimtz, Chiao und
Krausz wissen, dass in Tunnelversuchen erhebliche Überlichtgeschwindigkeiten
gemessen und auch weltweit bestätigt worden sind. Es kann mir keiner erzählen,
dass sich eine 40-fache superluminale Geschwindigkeit innerhalb der
Unschärferelation abspielen soll! Eine gute Erklärung wüßte ich bei Meyl.....
Bruhn: Die Geschichte von der
Überlichtgeschwindigkeit an der Magellanschen Wolke ist eine Fehldeutung: Sie
können, wenn Sie mit einer Taschenlampe dicht vor einer Wand stehen und den auf
der Wand erzeugten Lichtfleck beobachten, durch Schwenken der Taschenlampe sehr
große Geschwindigkeiten des Lichtflecks auf der Wand erzeugen. Auf kosmische
Dimensionen übertragen, entstehen so Bewegungen von Licht- und Schattenflecken
mit Überlichtgeschwindigkeit. Aber hier wird die Geschwindigkeit des
Lichtflecks mit der Lichtgeschwindigkeit verwechselt, das ist der Fehler. –
Dass Nimtz, Chiao und Krausz in
Tunnelversuchen erhebliche Überlichtgeschwindigkeiten gemessen haben, liegt,
wie ich Ihnen schon einmal mitgeteilt habe, an der Verwendung eines nicht
angemessenen Geschwindigkeitsbegriffs. Ich verweise dazu z.B. auf
http://theory.gsi.de/~vanhees/faq/nimtz/node8.html
und
http://de.wikipedia.org/wiki/Lichtgeschwindigkeit#Überlichtgeschwindigkeit
.
Rothdach: Außerdem habe ich ihn gefragt,
wie er das Rauschen berechnet (ich bekam bisher nur die Antwort, was
Rauschen angeblich ist).
Bruhn:
Was Sie zufrieden stellen würde, wäre die
Meylsche „Theorie“, aber die ist nun mal, wie oben erneut gezeigt, falsch. Mit
Meylscher „Theorie“ kann ich nicht dienen.
Rothdach:
Auch auf meine Frage, wie er das Nahfeld
einer Antenne berechnet, habe ich von ihm keine befriedigende Antwort. Hier
waltet ja keine normale elektromagnetische Welle, bei dem der elektrische und
magnetische Feldvektor senkrecht und genau phasengleich aufeinander stehen;
Bruhn: Ei der Daus! Wo haben Sie denn dieses Märchen her? Dass der elektrische und magnetische Feldvektor stets senkrecht und genau phasengleich aufeinander stehen müssen? In der Tat, dieser Unsinn steht bei Meyl, z.B. in dem Buch Potentialwirbel 2 auf S.28 und in EMUV 1 auf S.109! Der Herr P r o f e s s o r verkündet dort seinen verblüfften Lesern:
"Jedes elektrische Feld hat b e k a n n t l i c h
ein auf ihm senkrecht stehendes magnetisches Feld zur Folge."
Das ist zwar bei ebenen Wellen so und folgt auch aus Meyls Gleichungen (1),(2), ist aber keineswegs eine Folge der Maxwell-Gleichungen. Sie, Herr Dr. Rothdach, haben hier einen schönen Beweis für die Fehlerhaftigkeit von Meyls „Theorie“ geliefert. Im Nahfeld einer Antenne gelten die Maxwell-Gleichungen, aber die dortigen Lösungen sind natürlich weit davon entfernt, sich wie ebene Wellen zu verhalten.
Rothdach: ...
die Vektoren sind hier gemeiner Weise um 90 Grad phasenverschoben und damit
eigentlich recht untypisch für elektromagnetische Wellen.
Bruhn: Was Sie für typisch für elektromagnetische Wellen halten, sind die Merkmale ebener Wellen, aber es gibt eben auch noch ein paar andere Wellenarten. Ich möchte Ihnen empfehlen, sich nur mal die Hertzschen Lösungen der Maxwell-Gleichungen für das EM-Feld eines oszillierenden Dipols anzuschauen. Ihre "gemeiner Weise um 90 Grad phasenverschobenen" Phasenbeziehungen können Sie dort ohne weiteres ablesen - wenn Sie können. Wohlgemerkt, aus den Lösungen der Maxwell-Gleichungen! Stichwort in der Literatur: Hertzscher Dipol / Nahfeld.
Noch ein Nachwort, Herr Dr. Rothdach:
Wenn Sie weiter Diskussionsbedarf in Sachen "Skalarwellen"
verspüren, benutzen Sie doch bitte das
Diskussionsforum des CEE-Fachbereichs der FH Furtwangen,
das ja eigens für diesen Zweck eingerichtet wurde. Dort kann dann jeder Interessent mit Ihnen diskutieren.
Gerhard W. Bruhn