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Aufgabendatenbank Mathematische Modellierung für Schüler
Was ist Modellierung:
Unter "Mathematischer Modellierung" verbirgt sich ein weites Spektrum
verschiedenster Probleme.
Das reicht von einfachen Anwendungsaufgaben, bei denen am Anfang
die Entwicklung einer mathematischen Methodik steht,
zu deren Einübung Aufgaben benötigt werden.
Um die Motivation zu steigrn sucht man dann vermehrt nach Beispielen,
welche auch für andere Gebiete von Bedeutung sind.
Der Nachteil dabei ist, daß die Schüler bereits bei der Aufgabenstellung wissen,
welche Methoden anzuwenden sind, dadurch fehlt ein wesentliches Element
mathematischer Modellierung.
Solche Aufgaben erfordern dabei oft nur wenige, gerade eingeübte Techniken,
und sind, weil unter diesen Randbedingungen konstruiert,
leider oft untypisch, irrelevant, künstlich, und wenig geeignet den Eindruck
zu vermitteln, daß Mathematik eine wichtige Wissenschaft sei.
Beim anderen Extrem stehen reale Anwendungsprobleme am Anfang.
Sie müssen erst in Formeln übersetzt werden.
Die notwendigen Lösungsmethoden stehen nicht fest,
und in der Regel benötigt man viele verschiedene.
Bei solchen Aufgaben steht am Anfang das Bedürfnis, sie zu lösen,
die notwendigen Methoden werden daher mit besonderer Motivation
zusammengetragen, erlernt, oder gar entwickelt.
Notwendiges Wissen vergangener Jahre wird dabei wiederholt.
Dies erscheint auf den ersten Blick sehr zeitaufwendig,
und in der Tat wird ein lineares Voranschreiten im üblichen Stoff
durch solche Aufgaben scheinbar verlangsamt.
Die Schüler sind jedoch wesentlich intensiver bei der Sache.
Der Lernerfolg ist entsprechend höher,
auch wenn er sich nicht so sehr durch in neuen erlernten Techniken niederschlägt,
sondern in einer besseren Vernetzung bereits erlernter Techniken
und einer Aktivierung passiven Wissens.
Da für die Problemstellung solcher Aufgaben oft gar keine Mathematik erforderlich ist,
wird zumindest sie von allen Schüern verstanden.
Auch Schüer, die später bei den Lösungsversuchen scheitern,
bekommen so wenigstens den Eindruck, daß, Mathematik einen wichtigen
Beitrag zur Lösung realer Probleme leistet.
Dazu müssen die Aufgaben aber wirklich realistisch sein.
Sie dürfen vereinfacht sein, damit sie in der Schule behandelt werden können,
aber es muß glaubhaft sein, daß sie mit mehr Mathematik auch in ihrer vollen
Komplexität gelöst werden könnten.
Leider sind Aufgabenstellungen von wesentlicher Bedeutung,
die mit schulmathematischen Methoden zumindest im Ansatz prinzipiell behandelt werden
können, und nicht zu viel spezielle Fachkenntnisse aus anderen Disziplinen erfordern
nicht leicht zu finden.
Die meisten Aufgaben richten sich daher an Studenten höherer Semester,
in selteneren Fällen an Studenten unterer Semester
oder hochbegabte Schüler der oberen Jahrgangsstufen.
Realitätsnahe Modellierungsaufgaben die für den normalen Schulunterricht
geeignet sind, sind dagegen schwer zu finden.
Auf dieser Seite finden Sie eine Reihe von mathematischen Modellierungsaufgaben
realistischer Probleme,
die man alle mit Schulmathematik, wenn auch nicht immer optimal,
aber doch zumindest im Ansatz und zufriedenstellend lösen kann.
Die Probleme wurden alle während sogenannter
Schülermodellierungswochen von Schülern
der Klasse 13 unter Betreuung von Mitarbeitern der TUD weitgehend selbständig bearbeitet.
Die Schüler waren Preisträger des Mathematikwettbewerbs
Tag der Mathematik
für die 12. Klassen,
und benötigten etwa 4 Tage zur Lösung inklusive Präsentation und Bericht schreiben.
Die Aufgaben lassen sich aber unter etwas mehr Anleitung allesamt wesentlich schneller lösen.
Zum Teil ist dies für untere Jahrgangsstufen ab Klasse 7 möglich.
Einige Aufgaben wurden bereits in Neigungsgruppen, Arbeitsgemeinschaften und während Projekttagen,
andere aber auch im normalen Klassenverband und in der Mittel- und Oberstufe durchgeführt.
Publikation:
Die Ergebnisse der Modellierungswochen sind erschienen in verschiedenen Jahrgängen der Zeitschrift:
Mathematische Modellierung für Schüler.
Unterricht:
Lehrer die Interesse daran haben eines der Probleme
in einer Schulklasse als Projekt durchzuführen,
erhalten auf Anfrage weitere Informationen und Hilfestellungen.
Insbesondere erhalten Sie Zugang zu Lösungswegen,
Variationen der Aufgabestellungen und weiteres Datenmaterial.
Bitte wenden Sie sich dazu an:
kiehl at mathematik. tu-darmstadt. de
Hier finden Sie auch weitere Modellierungsaufgaben
Aufgaben:
Aufgaben der Schülermodellierungswoche 2000
Universitäten ans Netz
Verdrahtung elektronischer Schaltkreise
Abschätzung des Kreditrisikos
Qualitätssteigerung bei Druckmeßgeräten
Nachrüstung einer Achterbahn (Klasse 11)
Thunfischfangquoten (Klasse 10)
Aufklärung von Reaktionsmechanismen
Optimale Straßenbeleuchtung (Klasse 7)
Aufgaben der Schülermodellierungswoche 2001
Katalysatoroptimierung
Qualitätssicherung von Rohrleitungen
Planung einer Autobahnauffahrt (Klasse 9)
Lieferstrategien im Zeitungsverlagswesen
Erosion im kontaminierten Flußbett
Optimierung von Klemmkeilen
Chlorierung von Swimmingpools
Proteinfaltung
Aufgaben der Schülermodellierungswoche 2002
Furfuralsynthese
Tauchgangplanung (Klasse 11)
Umwelteinfluß auf Fischpopulationen
Qualitätssicherung von Vliesstoffen
Seifenkistenlenkung
Einsatzplanung von ÖPNV-Bussen
Sterilisation von Nahrungsmitteln
Sind Frauen begabter für Mathematik
Aufgaben der Schülermodellierungswoche 2003
Bilderkennung
Einzelzeitfahren
Teppichbodenverlegung
Gasversorgung
Statik eines Flachdaches
Fensterbau
Turbinenjustierung
Stabilisierung eines Kugellagers
Aufgaben der Schülermodellierungswoche 2004
Dienstplanoptimierung
Gebietsaufteilung für Außendienstmitarbeiter
Computergestützte Rangierhilfe
Stauvermeidung
Lederzuschnitt
Saurer Regen
Wie schließen sich Wunden